Mit dem Revisionsentwurf vom September 2017 wurde die neue ISO 50001 angekündigt. Seit dem 21. August 2018 ist nun die endgültige Fassung der ISO 50001:2018 veröffentlicht.

Was hat sich geändert?

Eine wesentliche Neuerung ergibt sich aus der High Level Structure (HLS). Damit ist die Kompatibilität mit anderen Managementsystem-Normen sichergestellt (bspw. ISO 9001:2015 oder ISO 14000:2015). Zudem wird durch die HLS eine Integration in bestehende Managementsysteme deutlich erleichtert.

Inhaltliche Neuerungen, die sich aus der HLS ergeben:

• Ausführliche Beschreibung und Ergänzung der Begrifflichkeiten
• Mehr Klarheit bei Struktur und Begriffen/Definitionen, z.B. bei der „energetischen Bewertung“, den „Energieleistungskennzahlen“ oder der „energetischen Ausgangsbasis“
• Betrachtung von Risiken und Chancen

Änderungen bezüglich des Energiemanagements sind:

• Fokus liegt stark auf der Verbesserung der energiebezogenen Leistung (ebL)
• Normalisierung der Energieleistungskennzahlen (EnPI) und der energetischen Ausgangsbasis (EnB), damit Veränderungen mit der energiebezogenen Leistung besser verglichen werden können
• Präzisierung des „Plans zur Energiedatenerfassung“
• Energiemanagement-Team statt Energiemanagementbeauftragter: Zukünftig muss die Unternehmensleitung keinen Energiemanagementbeauftragten mehr benennen, sondern ein Team. Dabei wird deutlich hervorgehoben, dass die Führungsebene dabei unterstützen muss.
• Forderung nach einer kontinuierlichen energetischen Verbesserung. Ohne konkreten Nachweis der Einsparungen wird es zukünftig keine (Re-)Zertifizierung mehr geben.

Was ist nun zu beachten?

Für die Umstellung gibt es eine Übergangsfrist von 3 Jahren. Unternehmen müssen also bis zum 21. August 2021 nach ISO 50001:2018 zertifiziert sein. Danach werden alle bestehenden Zertifikate nach ISO 50001:2011 ungültig. Zertifizierungsunternehmen sind verpflichtet, 18 Monate nach Veröffentlichung keine Audits nach ISO 50001:2011 mehr durchzuführen.

Fazit

Die ISO 50001:2018 enthält viele Änderungen, die möglichst bald angegangen werden sollten. Vor allem die konkrete Umsetzung einzelner Maßnahmen und Dokumentation der erzielten Einsparungen fällt vielen Unternehmen schwer. Ohne nachweisbare Einsparungen und Verbesserungen kann die Zertifizierung zukünftig nicht aufrechterhalten werden.

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